Felsenglühen in der Pfalz – Altschlossfelsen.

Patricia/ April 7, 2022/ Ausflugsziele, Fotospots, Wanderungen/ 2Kommentare

Bei dem Stichwort Felsenglühen oder leuchtende Felsen denken die meisten an die Felsformationen in den Nationalparks der USA. Interessant ist jedoch eine Suche bei Google. Bei der Suche „Canyon leuchtende Felsen“ sind die ersten 5 Ergebnisse auch genau das, Bryce Canyon, Grand Canyon usw. Aber schon das 6. Ergebnis lautet: „Altschlossfelsen: Der Grand Canyon mitten in der Pfalz…“

Und das ohne auch nur einen Begriff wie Pfalz, Deutschland o.ä. zu einzugeben. Noch schöner für mich ist natürlich, dass dabei eins meiner Fotos gezeigt wird. Es wird auf die Seite des Verlags 360° medien verwiesen. Über diesen hat Nadine Taylor den Reiseführer Pfalz und Pfälzerwald – 50 Mikroabenteuer geschrieben, und ich durfte die Bilder liefern. Zwei Ergebnisse weiter unten, wird übrigens schon das nächste Ergebnis „Altschlossfelsen“ angezeigt.

Altschlossfelsen? Was ist das denn?

Die Altschloßfelsen sind eine Sandsteinformation im Pfälzerwald an der Grenze zu Frankreich. Sie gilt als die größte Felsformation der Pfalz und wurde 1991 als Natur- sowie als Kulturdenkmal ausgewiesen. Die Felsengruppe erstreckt sich über 1,5 km Länge und bis zu 35 m Höhe. Die Lage ist nahe dem deutschen Ort Eppenbrunn und dem französischen Roppeviller.

Das Felsengebilde besteht aus Buntsandstein, das als oberste Gesteinsschicht einen Härtling besitzt. Durch diese Schicht wurde das Felsenriff durch Erosion und Verwitterung weniger stark verändert, wie andere Gesteinsschichten in der Umgebung der Altschloßfelsen. Es entstanden eine Vielzahl an Überhängen, Felsspalten und Wabenverwitterungen.


Wabenverwitterung ist übrigens „eine charakteristische Verwitterungsform z. B. in Sedimentgesteinen, bei der durch Lösung und Wiederverfestigung des Bindemittels (z. B. Kalk oder Kieselsäure) wabenartige Strukturen entstehen“.

Quelle: wikipedia


Auffallend sind nicht nur die vielfältigen Strukturen der Altschlossfelsen, sondern auch ihre Farbe. Die Sandsteinwände schimmern in allen möglichen Rottönen. Es gibt aber auch viele gelbe und grüne Schattierungen, die von seltenen Flechtenarten an den Wänden herrühren. Zusammen mit den vor- und zurückspringenden Felsen und den umgebenden Bäumen ergibt das ein faszinierendes Licht- und Schattenspiel.

Jetzt aber zum Felsenglühen.

Die leuchtenden Felsen könnt ihr zwischen Mitte April und Anfang Mai beobachten. Zu diesem Zeitpunkt passt das Zusammenspiel von Sonnenstand und Belaubung der Bäume am besten. Zu einem späteren Zeitpunkt haben die Bäume zu viele Blätter und lassen die Sonne nicht mehr durch. Wenn ihr früher im Jahr hingeht, passt der Winkel der Sonne nicht.

Die meisten Bilder findet man im Netz vom abendlichen Felsenglühen. Dazu kann ich euch nur zusammentragen, was es im Netz an Infos gibt. Ich hatte aufgrund der Horrormeldungen vom überlaufenen Spot bisher keinen Drang mir das abends anzuschauen.

Dafür kann ich umso mehr vom morgendlichen Felsenglühen zeigen. Das habe ich schon mehrmals selbst gesehen und fotografiert.

Felsenglühen fotografieren.

Fotopunkte Altschlossfelse
Fotopunkte Altschlossfelsen.

Wie interessant die Felsformationen sind, seht ihr im Bild an meinen wilden Wegen. Nutzt die Tour und nehmt euch Zeit, um alles zu erkunden. Ihr werdet ein Foto nach dem anderen machen.

Wetter
Sonne mit wolkenlosem Himmel, so dass die Sonne ungehindert auf die Felsen scheinen kann.
Uhrzeit und Standort abends
zwischen 18.30 Uhr und Sonnenuntergang, auf der Südostseite des Felsenriffs am Punkt 1
Uhrzeit und Standort morgens
Zwischen 8.00 und 9.00 Uhr, auf der Nordwestseite am Punkt 2
Equipment
Ich nutze ein Weitwinkelobjektiv für die großen Felsentürme und ein 24-105-Zoom-Objektiv für Details. Und natürlich mein Smartphone

Und wenn’s grad kein Felsenglühen gibt?

Dann ist das auch kein Problem. Wandern und Fotografieren am Altschlossfelsen geht immer, zu jeder Jahreszeit. Es gibt einige Wanderwege rund um Eppenbrunn, die das Felsenriff mit einbinden z.B. den Altschlosspfad oder den Grenzweg. Und wenn’s mal nur ein kurzer Spaziergang sein soll, oder ein Ausflug mit den Kindern, reicht auch eine Tour um die Altschloßfelsen.

Anreise: Es gibt mehrere Startmöglichkeiten. Für Fotografen ist der beste der Wanderparkplatz am Spießweiher bei Eppenbrunn (für die Navigation mit Google Maps „Spießweiher, Eppenbrunn“ eingeben). Von dort geht es erst mal gemütlich und nicht sehr aufregend auf dem Helmut-Kohl-Wanderweg durch den Wald. Ihr müsst nur den Schildern Altschlossfelsen folgen. Nach nicht ganz 2 km steht ihr schon vor dem ersten Felsenturm.

Die Wanderung.

Der Fotograf

Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten, die Felsformation zu erwandern. Entweder ihr nehmt den Weg links, auf der südöstlichen Seite der Felsen direkt an den Felsen und unter den Felsvorsprüngen entlang. Der Rückweg führt dann über den Rücken des Altschlossfelsens. Dort gibt es noch einen schönen Rastplatz mit Aussichtspunkt und ein Stückcken weiter den Himmelsblick. Ein Baumstamm, auf dem man bequem liegend den Himmel beobachten kann. Oder, ihr lauft den Weg eben andersherum und hebt euch die spektakulären Felsen für den Rückweg auf.

Eis und Schnee.

Ich hatte letztes Jahr im Februar eine großartige Wanderung, leider mit wenig Schnee, dafür aber mit ganz vielen riesigen Eiszapfen. Durch die zahlreichen Spalten in den Felsen konnte das Wasser durchtropfen und hat faszinierend schöne Eisskulpturen gebildet. Auf dieser Tour gabs nicht nur ein Foto.

Weitere mögliche Wanderungen findet ihr in meinem Profil bei Komoot.

Fazit:

Die Altschlossfelsen gehen immer! Zu jeder Jahreszeit ein Genuss für Fotografen, Wanderer und die die beides machen. Und immer ein Foto wert.

Und, ich weiß bis jetzt nicht, ob es der oder die Altschlossfelsen heißt. Man findet im Netz beide Schreibweisen.

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Übrigens, wollt ihr wissen wie man die schönen Sonnensterne, die eigentlich Blendensterne heißen, auf ein Fotos bekommt? Schaut doch mal in meinem Blogbeitrag „Ich will auch so einen schönen Sonnenstern.“ vorbei.

2 Kommentare

  1. Liebe Patricia,

    danke für deinen Beitrag! Ich würde dieses Jahr wirklich gerne zum ersten Mal dorthin – möglichst mit Felsenglühen 😀 Drück mir die Daumen!

    Ganz liebe Grüße
    Barbara

    1. Das mache ich. Ganz fest.

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